Kurwald-Rundweg

Auf befestigten Forstwegen durch den Kurwald von Bad Neualbenreuth 


KENNZEICHNUNG:
Grüner Baum mit weißem Weg auf braun (#013)

STRECKENVERLAUF:
Wanderparkplatz Egerer Wald – Birkenberg – Wanderparkplatz Egerer Wald
empfohlene Gehrichtung im Uhrzeigersinn

DAUER / LÄNGE:
etwa 1 Stunde; ca. 3,4 km; Höhenunterschied ca. 68 m


„Und in den Wald gehe ich, um meinen Verstand zu verlieren und meine Seele zu finden“
John Muir


Der Kurwald-Rundweg führt auf einem befestigtem Forstweg, in der nachfolgenden Karte blau dargestellt, leicht bis mäßig ansteigend durch den mit Buchen, Ahorn, Eberesche und anderen Laubgehölzen durchsetzten Nadelwald.

Was ist ein Kurwald?

Ein Kurwald ist ein Waldgebiet, das wegen seiner Eigenschaften ein hohes Maß an gesundheitsfördernden Aspekten aufweist.
Kur- und Heilwälder stehen für gesundes Waldinnenklima und hohe Luftreinheit, für vielfältige Wald-Sinnesräume, für einen artenreichen und abwechslungsreichen Wald mit Lichtungen und alten Baumbeständen. Sie bieten waldestypische Ruhe und Geborgenheit inmitten eines wohltuenden gesundheitsförderlichen Umfeldes.
Bayerische Kur- und Heilwälder
    • sind verteilt über ganz Bayern und bieten unterschiedliche Landschaftserlebnisse
    • setzen die natürliche Waldlandschaft in unterschiedlicher Weise zur Gesundheitsförderung und Waldtherapie ein
    • nutzen die vorhandene ganzheitliche naturheilkundliche Expertise der bayerischen Kurorte und Heilbäder
    • sind sorgsam ausgewählt, zertifiziert und werden gezielt weiterentwickelt.
Ein Aufenthalt im Kurwald kann geeignet sein, um das Fortschreiten oder Verschlechtern einer Krankheit, das erneute Auftreten eines Symptoms oder einer Erkrankung oder sogar die Chronifizierung zu verhindern.

In einem Kurwald werden im Sinne der Gesundheitsvorsorge sorgsam entwickelte Präventionsprogramme angeboten, die eine intensive Naturerfahrung ermöglichen und die Gesundheitswirkung des Waldes verstärken. Der Wald wird zum Erfahrungsraum und Partner für uns Menschen.

Wie wirkt der Wald auf unsere Gesundheit?

Der Wald als natürliches Heilmittel stärkt und verbessert unsere Gesundheit:
Saubere Luft, ausgeglichene Temperaturen, angenehme Luftfeuchte, Schutz vor UV-Strahlung, sanftes Waldlicht und ein reichhaltiges natürliches Mikrobiom tragen zu einer positiven Gesundheitswirkung bei.
Nachgewiesene Wirkungen von Waldaufenthalten sind:
    • Entlastung der Atemwege mit nachfolgender Verbesserung von Atemwegserkrankungen durch die hohe Luftqualität sowie Abwesenheit von Luftschadstoffen im Wald
    • Regulierung des Blutdrucks und Senkung der Herzfrequenz durch Entschleunigung und Reduktion von Stressbelastungen
    • Stärkung der Herz-Kreislauf-Gesundheit durch leichte bis moderate Bewegung verbunden mit Stressreduzierung
    • Verbesserung von Schlafqualität und Schlafdauer
    • Stimmungsaufhellende Wirkung und damit Verbesserung von Depressionen sowie Angstzuständen
    • Steigerung der Aufmerksamkeit, Konzentration sowie der Kreativität (z.B. zur Verminderung von ADHS-Symptomen)
Der Wald als natürliches Heilmittel stärkt und verbessert unsere Gesundheit.

 

Lage des Kurwaldes

Der Aufenthalt im Kurwald

Der Kurwald von Bad Neualbenreuth lädt auf vielfältige Art und Weise zur Erholung, Entspannung und Regeneration ein.

Durch die Wälder am Birkenberg führen verschiedene Wanderwege. Das in der Karte gelb gekennzeichnete Areal bildet den zertifizierten Kurwald ab.

Der Kurwald-Rundweg führt auf einem befestigtem Forstweg, oben blau dargestellt, mit nur 3,4 km Länge leicht bis mäßig ansteigend durch den mit Buchen, Ahorn, Eberesche und anderen Laubgehölzen durchsetzten Nadelwald. Der Fichtenbestand ist mit Lärchen, Douglasien und Kiefern aufgelockert.
Kleine, oft moosig-weiche Waldwege und Rückegassen bieten die Möglichkeit um ein paar Schritte zur Seite zu treten und gezielt in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Die empfohlene Gehrichtung ist im Uhrzeigersinn.

Regelmäßig finden im Kurwald angeleitete Einheiten zum Thema Wald & Gesundheit statt, sogenannte Waldgesundheitstrainings. Diese sind auch individuell buchbar. Auskunft zu Terminen und Buchungen erhalten Sie bei der Gäste-Information Bad Neualbenreuth/Sibyllenbad.

Für Körper und Geist: ein Bad in einem der ersten und größten Kur- und Heilwälder Bayerns.

Was ist ein Wald-Gesundheitstraining?

Beim Waldgesundheitstraining
Beim Waldgesundheitstraining

Die natürlichen Gesundheitswirkungen des Waldes werden durch gesundheitsförderliche und präventive Angebote wie z.B. ein angeleitetes Achtsamkeitstraining mit unterschiedlichen Sinnesübungen verstärkt. Ergänzend können unterschiedliche Aspekte der Klima- und Kneipptherapie einfließen. Der Wald wird zum Erlebnisraum und Partner auf dem Weg zur Regeneration und Entspannung.

Sinneserleben, Naturerfahrungen und sozialer Austausch in Kombination mit modernen kurörtlichen Maßnahmen wie sanfter Bewegungstherapie.
Waldgesundheitstraining eignet sich ideal für Teilnehmende, die
    • Stress reduzieren
    • Ihr Immunsystem stärken
    • besser schlafen
    • Ihren Lebensstil gesünder gestalten
    • Sinnes- und Naturerfahrungen intensivieren
    • Achtsamkeit in der Natur erfahren
    • aus dem Hamsterrad der Gedanken aussteigen möchten.

Ein Waldgesundheitstraining hat gemeinsame Elemente mit dem Waldbaden, legt aber den Schwerpunkt auf die Anleitung der gesundheitsfördernden Maßnahmen unter aktiver Einbindung der Sinne.


Vom Egerer Stadtwald zum Kurwald
Der „Egerer Stadtwald“ ist ein ca. 634 ha große Waldgebiet und befindet sich seit 1544 im Besitz der Stadt Eger. Historisch geht diese Situation auf die sog. Frais(ch) zurück. Mit der Auflösung des Bayerischen Nordgaus im 14. Jahrhundert entstand zwischen den Herrschaftsgebieten des Klosters Waldsassen und der Stadt Eger ein Bereich mit überschneidenden Rechtsverhältnissen und damit verbundenen ständigen Auseinandersetzungen. Erst im Jahr 1591 kam es zu einer Vereinbarung, nach der unter anderem die Rechtsprechung und das Recht auf die Einnahmen von den zinspflichtigen Bauern jährlich zwischen der Stadt Eger und dem Zisterzienserstift Waldsassen wechselte. Diese Regelung hatte bis zum Jahr 1862 Bestand, in dem das Gebiet aufgeteilt und die betroffenen Ortschaften den Königreichen Bayern oder Böhmen zugeschlagen wurden. Durch diese Grenzziehung lag nun ein Teil des Waldes der Stadt Eger in Bayern.
Probleme ergaben sich durch Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Ehemalige Bürger der Stadt Eger, die vertrieben und durch die Beneš-Dekrete endgültig enteignet worden waren, machten Besitzansprüche bezüglich des Egerer Stadtwaldes geltend. In mehreren Prozessen ging es vor allem um die Frage, ob die Stadt Cheb Rechtsnachfolgerin der Stadt Eger und damit Eigentümerin des Waldgebietes geworden ist. Zwischenzeitlich wurden die Waldflächen treuhänderisch verwaltet und bewirtschaftet.
Im Herbst 2012 einigten sich die Beteiligten auf die Gründung einer deutsch-tschechischen Stiftung. Das während der treuhänderischen Verwaltung angesammelte Kapital bildete den Grundstock des Stiftungsvermögens. Mit den Erträgen der Stiftung sollen Kultur und Geschichte des historischen Egerlandes grenzüberschreitend bewahrt und die nachbarschaftlichen Beziehungen weiter entwickelt werden. Die Stadt Cheb erhielt den Egerer Stadtwald mit vollen Eigentumsrechten zurück und bewirtschaftet die Waldflächen mit eigenem Forstpersonal.
Das (Egerer) Waldhäusl auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde oft als altes Egerer Forsthaus bezeichnet. Allerdings exisitiert auch schon mindestens seit 1802 im Ortsteil Platzermühle ein Egerer Försterhaus (Hs.-Nr. 3 / ehemals 122) im Egerer Fachwerkstil für den sogenannten Egerer Wald. Später wurde ein zweckmäßigerer Neubau der Kreuzung gegenüber erbaut, den man auch jetzt noch am Egerer Stadtwappen erkennen kann (Hs.-Nr. 8 / ehemals 123). Dieser dient bis heute der Stadt Cheb als Stützpunkt. Der „Topographische Atlas vom Königreiche Baiern“ (1812 – 1867) im Maßstab 1 : 50.000, den Kurfürst Maximilian IV. Josef, der später König Max I., 1804 in Auftrag gegeben hatte, zeigt auf Blatt 22 an der Stelle des Weilers Waldhäusl ein Jägerhaus, also vielleicht eine Jagdhütte oder ein Jagdaufseherhaus. Im historischen Kartenmaterial des Bayernatlas ist auch eine Art Pflanzgarten kartographiert. Das jetzige Erscheinungsbild erhielt das Egerer Waldhäusl Anfang des 20. Jahrhunderts. Von 1933 bis 2013 war es eine beliebte Ausflugsgaststätte für Besucher aus nah und fern gewesen. Es ist aufgrund der exponierten Lage noch immer nicht an das öffentliche Stromnetz und die Wasserversorgung angeschlossen. Das Anwesen befindet sich in Privatbesitz.

Dass der Platz an diesem aktuell bewaldeten Mittelgebirgspass schon früh strategische Bedeutung hatte, zeigen die in unmittelbarer Nähe liegenden Überreste einer Turmhügel-Burg.


Seit 2022 darf die Marktgemeinde Bad Neualbenreuth mit freundlicher Genehmigung der Stadt Cheb gut 100 Hektar des Egerer Waldes als Kurwald nutzen. Dieser Bereich wurde durch den Bayerischen Heilbäderverband in Kooperation mit der LMU München im Rahmen eines Pilotprojektes und mit Unterstützung des Freistaates Bayern nach den vorgegebenen Richtlinien intensiv begutachtet und erfolgreich zertifiziert.


Unter nachfolgendem Link kann bei outdooractive.com die Route abgerufen, gespeichert, ausgedruckt oder auf mobile Geräte übertragen werden:

https://out.ac/IHiZkk

 

© Marktgemeinde Bad Neualbenreuth; Änderungen vorbehalten; 
Stand: Juni 2023

 

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