Das „Rinnl“ (8)

Rinnlbrunnen

Das kleine, munter plätschernde Bächlein entspringt nur 30 Höhenmeter weiter unscheinbar mitten im Wald am sogenannten Rinnlbrunnen. Diese Quelle ist eine der höchstgelegensten Quellen des gesamten Bergrückens.

Im Wiener Vertrag vom 26. Juni 1862 wird beschrieben, dass „am Tillenberg die Grenzlinie vom Rimmelbrunnen bis zum Königsstein berichtigt wurde”. Es gab zwei Bereiche des Egerer Stadtwaldes. Einer begann an der Westflanke des Tillenberges in der Nähe des schon damals wichtigen natürlichen Grenzmales, des Königssteins, der andere Teil endete unweit genau dieses Rinnlbrunnens. Da es im ganzen Frais-Gebiet keine weitere Quelle mit nur annähernd ähnlichem Namen gab, kann man davon ausgehen, dass auch hier diese Quelle gemeint war.

So kommt dem Brunnen und dem Bächlein an seiner Schüttung die historische Bedeutung einer Jahrhunderte alten natürlichen Grenzmarke gleich der Rainbuche oder dem Königsstein zwischen zwei Herrschaftsbereichen zu. Der sowohl damit abgegrenzte Geländeeinschnitt (Rinne) als auch Geländestreifen (Rain) von gut 300 m Länge und 10 bis 20 m Breite, gehörte zur Frais, nördlich beschnitten durch den Besitz des Stiftes Waldsassen und nach der Säkularisation von Bayern, südlich abgegrenzt durch des Besitz der Stadt Eger.

Von Rinne und Rain bekam das „Rinnl“ seinen Namen und wurde zudem Namensgeber für den Ringelfelsen (Rinnlstein).

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.